Weinheimer Friedrich-Realschule präsentiert Ergebnisse aus dem landes-weit ausgezeichneten Kooperationsprojekt: „futureWORK“ live und online
Auf diesen Moment haben die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9c der Friedrich-Grundschule, ihre Lehrkräfte und das Projektteam lange hingearbeitet: der Countdown läuft. Live oder online sind dann rund 70 Gäste auf Sendung: Eltern, Lehr-kräfte, Unternehmensvertreter, Fachleute des Schulträgers, aus der Weinheimer Bil-dungskette und dem ganzen Land. Auch Oberbürgermeister Manuel Just ist per Video-botschaft zugeschaltet.
Anspannung und Konzentration sind nun geradezu greifbar. Jede und jeder weiß genau, was er zu tun hat: sei es als Kameramann, bei der Tonaufzeichnung, als Vortragende oder Moderator. Alles greift Hand in Hand, wurde es doch professionell vorbereitet und mehrfach geübt. Jetzt läuft die Show!
Sie war am Donnerstag Abschluss und Höhepunkt eines sechsmonatigen Projekts – für das die Friedrichschule und die Stadt als Schulträger mehrfach ausgezeichnet worden ist. Wie das gesamte Projekt hatte auch die Präsentation in der Live-TV-Show eine digi-tale Ausrichtung.
Die Akteure fassten die Ergebnisse zusammen und präsentierten sie professionell. Vor-bereitet und geleitet wurde das 2022er Projekt „Arbeitswelt im Wandel:futureWORK“ von einem gut eingespielten Projektteam, bestehend aus Rektor Daniel Besier, Sven Holland von den Weinheimer Jugendmedien und seinem Team sowie Dr. Susanne Felger vom städtischen Koordinierungsbüro Übergang Schule-Beruf. Neu hinzu kamen die Lehre-rinnen Jenny Müller und Julia Schulz. „Ein klasse Team“, hört man aus der Schule.
Jetzt, im Juli 2022, hat die Schule den vierten Projektdurchlauf abgeschlossen. Dafür wurde das Konzept noch einmal weiterentwickelt: Statt bisher ein Großunternehmen wurden diesmal gleich sechs Unternehmenspartner für die Mitarbeit gewonnen: das Reisebüro Urlaubsengel, zwei Influencerinnen sowie die Volksbank Kurpfalz, das Auto-haus Ebert und die Schreinerei Holz + Handwerk. Die Letztgenannten sind Mitglieder im Weinheimer Bündnis Ausbildung e.V.; alle außer den Influencerinnen kommen aus Weinheim.
Wie alles angefangen hat: Mit ersten Recherchen der Schülerinnen und Schüler zu Be-rufen und zur Arbeitswelt im digitalen Wandel. Dann wurde das Drehbuch geschrieben, per Video Interviews in den Unternehmen gedreht.
Der nächste Schritt war das Aufbereiten der Ergebnisse sowie das Vorbereiten der Ab-schlusspräsentation. In den letzten Tagen wurden noch Moderationstexte und Interview-fragen entwickelt sowie Ablauf- und Technikpläne erstellt. Schließlich wurde Material angeliefert sowie Bühne und Technik aufgebaut – fast so, wie es die Profis von ARD oder RTL machen.
Preisgeld floss gleich in die Umsetzung
Dabei haben die Schülerinnen und Schüler Grundlagen der Kameraführung, Interview- wie Tontechnik erlebt und gelernt. Und sie haben etwas überrascht festgestellt, wie viel präzise Arbeit für einen Videofilm oder gar eine TV-Show nötig sind.
Schon das Projektkonzept war im Frühjahr 2022 in einem landesweiten Schulwettbe-werb vom Wirtschaftsministerium als „Bildungspartnerschaft digital“ ausgezeichnet wor-den. Das Preisgeld von 5000 Euro konnte gleich zur Projektumsetzung eingesetzt wer-den.
„Ein toller Erfolg! Und für die Schüler eine prima Chance, Berufsorientierung, reale Ar-beitswelteinblicke und digitale Medienbildung in einem sehr praktischen Projekt hautnah zu erleben“, freut sich Rektor Daniel Besier. „Unser Projekt ist ein landesweit beachtetes Aushängeschild für Engagement, Kooperation und Innovationsfreude in der Weinheimer Bildungskette“, ergänzt Dr. Susanne Felger.
Gemeinsam gingen die Unternehmensvertreter mit den Schülern den Fragen nach, wie die fortschreitende Digitalisierung die Berufe, die Arbeitswelt insgesamt und letztlich das ganze Leben verändert – und was das eigentlich für die arbeitenden Menschen bedeu-tet. Also zum Beispiel: Wie haben sich berufliche Aufgaben und Arbeitsumfeld konkret verändert? Was müssen Fachkräfte heute und künftig können und wie lernen sie das? Welche Herausforderungen und Chancen sind mit der Digitalisierung für die Firmen und die Mitarbeiter*innen verbunden? Und wie gestalten sie diese?
Entdeckt wurden zum Beispiel das ortsunabhängige sowie das papierlose Arbeiten, sehr individuelle Kundenbetreuung, das Ineinanderfließen von Arbeiten und Privatleben, hoch digitalisierte Dienstleistungen und Produkte oder die Digitalisierung im traditions-reichen Handwerk.
Die Schüler der Klasse 9c erkundeten diese Aspekte im Unterricht und an Projekttagen mittels Recherchen, in Interviews mit Ausbildern und Azubis und in Betriebsbesuchen. Die fünf Video, die dann in einem zweiten Betriebsbesuch gedreht wurden, dienen als Einspieler in der abschließenden TV-Show. Dort werden sie erstmals öffentlich gezeigt. Demnächst sind die Filme dann auf der Schulwebsite verfügbar.
Kurze Livegespräche mit den Unternehmenspartnern, eine Gruppendiskussion sowie persönliche Fazits von Schülerinnen rundetn die Show am Donnerstag ab.
Mehr zum Schulwettbewerb: https://www.bildungspartner-digital-bw.de/
Zur Projektumsetzung 2022 (und in den Vorjahren): https://www.frsweinheim.de/index.php/projekte/arbeitswelt-im-wandel
(Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 15. Juli 2022; Foto: Daniel Besier)