Mai 9, 2022 | Aktuelles, Projekte

App für geflüchtete Menschen

Sie ist ein weiterer Baustein zum guten Ankommen und zur raschen Integration in Weinheim. Die „App“ namens „Welcome2Weinheim“. Schon die Startseite zeigt, an welche Hauptzielgruppe sie sich richtet: es sind die ukrainischen Landesfarben blau und gelb. Medienprofi Sven Holland von den Weinheimer Jugendmedien und die Weinheimer Integrationsbeauftragte Ulrike Herrmann haben die Online-Anwendung, die es schon seit 2015 gibt, nun weiterentwickelt und auf die aktuelle Situation angepasst.

Denn die „Welcome2Weinheim“-App gibt es schon seit der Flüchtlingswelle des Jahres 2015; Sven Holland hat sie damals im Rahmen eines Schülerprojektes mit Jugendlichen gemeinsam entwickelt.

Auf dieser Basis wurde die App nun weiterentwickelt. „Uns ist dabei die Nähe zu den Menschen und ihrem Alltag sehr wichtig“, erklärt Ulrike Herrmann, von der die meisten Texte stammen. Dazu hat sie mit etlichen ukrainischen Flüchtlingen gesprochen und gespürt, wo häufig Informationsbedarf besteht. „Die Themen haben die Flüchtlinge eigentlich selbst vorgegeben“, beschreibt sie.

„Diese App ist aus der Praxis heraus entstanden, und das merkt man ihr an. Ulrike Herrmann hat in den ersten Tagen und Wochen zahlreiche Gespräche geführt, um herauszufinden, was geflüchteten Menschen das Leben erleichtert, das für sie ansonsten noch schwerer wäre. Sven Holland und die Weinheimer Jugendmedien, mit denen die Stadt an vielen Stellen zusammenarbeitet, haben die Ideen technisch umgesetzt.“ So beschreibt es Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just in seinem Grußwort in der App. Er findet: „Diese App ist gut gemacht, sie bietet Lösungen für alle Fragen und Probleme des Alltags.“ Just betont aber auch: „Sie richtet sich an Flüchtlinge, die in den vergangenen Wochen aus der Ukraine nach Weinheim gekommen sind, aber auch an Menschen, die schon früher aus anderen Kriegs- und Krisengebieten dieser Welt bei uns Schutz gesucht haben.“ Die „App“ ist so programmiert, dass auch andere Sprachen eingestellt werden können.

Eine gesprochene Übersetzung einiger Punkte wird auf Ukrainisch geboten; dazu konnte Ulrike Herrmann die schon länger in Weinheim wohnende Ukrainierin Iryna Hartmann gewinnen.

„Welcome2Weinheim“ führt zu Tipps für das tägliche Leben, gibt Hinweise für Behördengängen, zum Beispiel für Schulen und Kindergärten oder bei der Jobsuche, verweist auf direkt die richtigen Zuständigkeiten, führt aber auch zu den Adressen von Ärzten und anderen Hilfeleistungen, es gibt auch etliche rechtliche Hinweise, ebenso wie Freizeittipps. Meistens gibt es aus der „App“ den passenden Pfad zu den Infos auf der Homepage der Stadt oder einer anderen passenden Behörde oder zur Verbraucherzentrale. Mit all diesen Infos ist der Online-Dienst prall gefüllt. „Und trotzdem können wir je nach Bedarf ständig nachjustieren“, erklärt Sven Holland, der seine Erfahrungen der „Senioren-App“ und der Jugend-App „YouMatter“ einfließen lassen konnte. Es gibt auch hilfreiche Querverbindungen zum Internetportal www.weinheim.help, dem anderen Weinheimer Online-Angebot zur Integration, das im Stil einer Tauschbörse aufgebaut ist.

Die „Welcome2Weinheim“-App ist kostenlos in den einschlägigen App-Stores für I-Phone und Android erhältlich.